Kinokis Mikrokino #203
Do., 21. November 2013DER LETZTE BOLSCHEWIK
Vor 20 Jahren, kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, versuchte Chris Marker Bilanz zu ziehen über das Experiment des "real existierenden Sozialismus", indem er sowjetische Geschichte durch die Lebensgeschichte eines wahlverwandten russischen Regisseurs erzählte: Alexander Medvedkin - 1900 in die Generation der Revolutionäre hineingeboren und im Jahr des Endes 1989 verstorben - ein Filmenthusiast, der in den frühen 30er Jahren einen Kino-Zug auf die Schienen gestellt und es 1934 in seinem Spielfilm "Das Glück" gewagt hatte, Kritik an den Greueln der Kollektivierung anzudeuten. Marker montiert in seinem Filmessay russisches Revolutionskino mit Videoaufnahmen aus dem Moskau des Jahres 1992: "Von diesem Endpunkt also wird das Abenteuer dieses Jahrhunderts betrachtet und aufgerollt werden: wie eine rote Fahne um das Leben des Alexander Iwanowitsch." (Chris Marker, Exposé zum Film)
Der letzte Bolschewik (Le tombeau d'Alexandre)
Chris Marker, F/GB/FN 1993, 116 min, dt. V.
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