Panzerkreuzer Potemkin (1925/30), Regie: Sergej Eisenstein; 
Drehbuch: Eisenstein, Nina Agadžanova; Deutsche Bearbeitung: Piel Jutzi;
 Kamera: Ėduard Tissė; Musik: Edmund Meisel. DCP, s/w, 49 min 
Rekonstruierte deutsche Nadeltonfassung. Am Fr 6.3. um 20:30 und am So 8.3. um 14:00 im Österreichischen Filmmuseum. 
Eisensteins Bronenosec Potemkin (1925) kam 1930, zu Beginn der 
Tonfilmära, in den deutschsprachigen Kinos neu heraus: als „Talkie“ mit 
synchronisiertem Ton auf Schallplatten. Die russischen Matrosen 
erhielten deutsche Stimmen, bereitgestellt u.a. von Schauspielern der 
linken Piscator-Bühne in Berlin. Der Wiener Komponist Edmund Meisel, der mit seiner Originalkomposition zum Erfolg in Westeuropa beigetragen
 hatte, bearbeitete seine Musik für die Tonfassung und baute Geräusche 
und Gesänge als weitere Teile der Klanggestalt in das Werk ein. Nur 
wenige Monate später verstarb Meisel nach einer Blinddarmoperation im 
Alter von 36 Jahren – und der Tonfilm Panzerkreuzer Potemkin geriet in 
Vergessenheit.
Im Jahr 2000 fand Martin Reinhart die verloren geglaubten Nadelton-Schallplatten im Technischen Museum Wien und initiierte gemeinsam mit Thomas Tode
 eine Neubewertung des Films sowie ein internationales 
Rekonstruktionsprojekt unter Beteiligung des Filmmuseums. Das Resultat 
ist ein einzigartiges, „schlagkräftiges“ Seh- und Hörerlebnis – ein 
Beleg für die von Theodor W. Adorno und Hanns Eisler als sehr 
unkonventionell gelobte Originalmusik Meisels. Nach erfolgreichen 
Aufführungen im Ausland kehrt der tönende Panzerkreuzer nach Wien 
zurück, wo die Geschichte der Rekonstruktion vor fast 15 Jahren begonnen
 hat. (O.H.)
Die Österreich-Premiere der digital 
rekonstruierten „Wiener Fassung“ von Bronenosec Potemkin findet in 
Kooperation mit dem Technischen Museum statt. Zum Auftakt halten die 
Historiker Martin Reinhart (Wien) und Thomas Tode (Hamburg) einen 
30-minütigen Vortrag zur Kooperation von Eisenstein und Meisel und zur 
Geschichte dieses Films.
Das Rekonstruktionsprojekt wurde 
durchgeführt von der Universität der Künste Berlin, dem Österreichischen
 Filmmuseum und dem Technischen Museum Wien mit Österreichischer 
Mediathek. Für die Veröffentlichung auf DVD
 und DCP wurde die Rekonstruktion im Filmmuseum neu bearbeitet und 
technisch verbessert. Maske und Kothurn, internationale Beiträge zur 
Theater-, Film- und Medienwissenschaft hat  der "Wiener Fassung" von 
Panzerkreuzer Potemkin eine Sondernummer gewidmet.   

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